Am Samstag kündigte Russland an, gemeinsam mit der NASA eine neue Orbitalstation zu planen, um die im Jahr 2024 auslaufende Internationale Raumstation (ISS) zu ersetzen.
Die russische Seite und die NASA haben sich bereits auf die gemeinsame Nutzung und Finanzierung der ISS bis 2024 geeinigt. Zukünftige Projekte sind jedoch aufgrund der Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten und der Verschärfung des militärischen Konflikts in der Ukraine derzeit von großer Besorgnis betroffen.
"Die russische Agentur wird zusammen mit der NASA an der Umsetzung des Programms für den Bau einer zukünftigen Orbitalstation weiterarbeiten", sagte der Leiter der Roskosmos-Agentur, Igor Komarov.
Komarov gab diese Erklärung am Baikonur-Kosmodrom in Kasachstan ab.
"Wir haben uns auf unsere Teilnahme an dem Projekt zur Einführung der neuen ISS geeinigt", sagte Komarov.
Der Chef der russischen Raumfahrtagentur sagte, das Projekt zum Bau einer neuen Station sei "für alle offen". Somit ist die Teilnahme von Ländern, die nicht am aktuellen ISS-Programm beteiligt sind, gestattet.
"Der erste Schritt wird sein, dass die ISS bis 2024 verwendet wird", fügte der Leiter von Roscosmos hinzu. Früher hatte Russland gedroht, sich bis 2020 aus dem Projekt zurückzuziehen, jetzt bestätigen Vertreter von Roskosmos, dass sie ihre Rolle im Programm bis 2024 weiterhin wahrnehmen werden. "Roskosmos und die NASA schließen die Möglichkeit einer Verlängerung der Lebensdauer der aktuellen Station nicht aus", sagte Komarov.
"Es wird von der Umsetzung unserer gemeinsamen Weltraumprojekte abhängen", fügte Komarov hinzu.
Russland hat bereits angekündigt, nach 2024 eine eigene Raumstation unter Verwendung von Modulen der aktuellen ISS zu errichten.
Der stellvertretende Ministerpräsident Russlands, Dmitry Rogozin, der den Raumfahrtsektor überwacht, hat die Bedeutung der Kommentare von Komarov vom Samstag etwas heruntergespielt.
"Die russische Regierung wird die Ergebnisse der Verhandlungen zwischen Roscosmos und der NASA untersuchen. Konkrete Entscheidungen werden später getroffen", schreibt Rogosin in seinem Twitter-Feed.
Am späten Freitag wurde ein Raumschiff mit russischen und amerikanischen Astronauten an Bord gestartet. Das Raumschiff wird Astronauten an die ISS liefern. Zwei von ihnen müssen sich längere Zeit an Bord der Station aufhalten, um zu untersuchen, wie lange Raumflüge den menschlichen Körper beeinflussen.
