Das europäische Abstiegsfahrzeug, Schiaparelli, glaubte zu landen, warf seinen Fallschirm über Bord und schaltete die Triebwerke zu früh aus.
Während der Landung auf der Marsoberfläche im vergangenen Monat hat das europäische Abstiegsmodul Schiaparelli nur eine Sekunde lang einen Fehler gemacht und unter anderen Bedingungen als den für die Landung programmierten gearbeitet. Dies führte zu Fehlfunktionen.
Der Datenfehler wurde über das Schiaparelli-Navigationssystem übertragen, das fälschlicherweise feststellte, dass sich die Sonde tatsächlich über der Marsoberfläche befindet . Ein vorläufiger Unfallbericht wurde auf der Website der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) veröffentlicht.
In einer realen Situation befand sich Schiaparelli 3,7 Kilometer über dem Boden und benötigte noch einen Fallschirm, den der Mechanismus vorzeitig über Bord warf, und die Verzögerungsraketen funktionierten nur für kurze Zeit. Die Sonde aktivierte sogar Bodensysteme, sofern diese bereits gelandet waren. So berichtet die ESA. Der Abstieg von Schiaparelli endete mit einem Schlag gegen die Oberfläche, aber die Informationen wurden zurück auf die Erde übertragen. Auf diese Weise können Ingenieure ein fortschrittlicheres Landesystem für einen komplexen Rover entwickeln, den sie 2020 starten möchten. Schiaparelli wurde als Testlauf für den ExoMars-Rover konzipiert, dessen Mission es ist, das Leben auf dem Mars zu suchen.
„Wir haben viel von Schiaparelli gelernt. Und diese Informationen werden zweifellos der zweiten ExoMars-Mission helfen “, sagte David Parker, Direktor der ESA für bemannte Raumfahrt und Roboterintelligenz, in einer Erklärung.
Ein vollständiger Unfallbericht muss Anfang nächsten Jahres eingereicht werden.
